In Erkältungszeiten hat sich das Nasenöl im Hosentaschenformat (ca. 2 ml Fläschchen mit Pipette) bei uns in der Familie bewährt. Es ist super leicht herzustellen, passt in jede Hosentasche und kann auf vielfältige Arten genutzt werden. Größere Pipettenfläschchen haben sich bei uns nicht bewährt.
Warum Nasenöl? Die Eintrittspforte für Viren und Bakterien sind meistens die Nasenöffnungen oder der Rachenraum. Um diesen ungeliebten Teilchen den Weg in unseren Körper zu erschweren kann man ihnen den Zugang möglichst “unkomfortabel” machen. Und da ein Nasenöl wirklich sehr einfach herzustellen ist und es noch mehr kann als “nur die Nase” hat es sich bei uns zum Tausendsassa entwickelt, der auf vielfältige Art und Weise eingesetzt wird.
Welche fetten Öle? Zur Herstellung eines Nasenöles eignen sich z.B. Olivenöl, Johanniskrautöl, Mandelöl, Rapsöl – eigentlich jedes Speiseöl, das man auch zum Essen verwenden würde.
Welche ätherischen Öle? Typische Erkältungsöle für Erwachsene sind z.B.: Eukalyptus globulus, Eukalyptus radiata, Ravintsara, Cajeput, Niaouli, Thymian linalool und auch thymol, Myrte, Zitronenteebaum und alle Nadelöle. Diese können auch kombiniert werden mit z.B.: Zitrone, Bergamotte, Angelikawurzel, Benzoe, Atlaszeder und Koriandersamen. Cave: Zitrone, Bergamotte, Angelikawurzel nur dann verwenden, wenn keine Sonne an die behandelten Stellen kommt.
Wie mischen? Es gibt im Handel Pipettenfläschchen bereits für 1 ml Inhalt zu kaufen. Für uns hat sich das 2 ml-Format als am praktischsten erwiesen. Je ml Fassungsvermögen 3-4 Tropfen ätherischer Öle in das Fläschchen träufeln, mit einem fetten Öl auffüllen, fertig!
Und hier nochmal ganz genau: Für 1 ml Inhalt: 3-4 Tropfen ätherische Öle ins Fläschchen träufeln, mit einem fetten Öl auffüllen. Achtung, die Pipette braucht auch etwas Platz in der Flasche. Falls ihr die Flasche randvoll befüllt hat, könnt ihr mit der Pipette ein wenig Öl aufnehmen und erst dann zurück in das Fläschchen stecken. Für 2 ml Inhalt: 6-8 Tropfen ätherische Öle ins Fläschchen träufeln, mit einem fetten Öl auffüllen. Für 3 ml Inhalt: 9-12 Tropfen ätherische Öle ins Fläschchen träufeln, mit einem fetten Öl auffüllen.
Wie anwenden? Ganz klassisch als Nasenöl: Mit dem Pipettenfläschchen einen einzigen (!) Tropfen auf deinen Finger geben und den Naseneingang damit einreiben. Als Schutzbarriere vor der Rachenöffnung: Wieder nur einen einzigen Tropfen auf deinen Finger geben und die Lippen damit einreiben. Als Rachenprophylaxe: Einen einzigen Tropfen in den Rachenraum träufeln, einspeicheln und im Mund bewegen. Als Ohr”wächter”: Einen einzigen Tropfen rund um die Ohrmuschel verteilen.
Wann und wie oft anwenden? Bevor du ein Geschäft betrittst, bevor du einen Lift benutzt, bevor du in die S- oder U-Bahn einsteigst – also eigentlich immer dann, wenn du auf viele Menschen auf engem Raum treffen könntest. Der Schutz kann von einer halben bis zu zwei Stunden anhalten. Wenn du also von Menschenmenge zu Menschenmenge unterwegs bist, dann solltest du natürlich deinen Schutz immer wieder mal neu aufbauen. Ich selbst verwende das Nasenöl z.B. auch immer dann, wenn ich partout jemanden umarmen möchte, auch wenn es in diesen Zeiten eigentlich nicht angesagt ist. Aber manchmal ist so eine Umarmung einfach dringend nötig, wenn man trösten möchte, wenn man jemanden schon sehr lange nicht mehr gesehen hat, wenn das Enkelkind auf einen zuläuft…
Ab welchem Alter? Dies ist eine Anwendung für Erwachsene. Ab ca. 12 Jahren kann solch ein Nasenöl verwendet werden.
Und warum solch eine kleine Größe? Das hat folgende Gründe. Einer der rein praktischen Gründe ist die “Mitnahmefähigkeit” in einer Hosentasche, Manteltasche oder ähnlichem. Solch ein kleines Fläschchen kann man wirklich bequem und ohne dass es ausbeult in die Hosentasche mit einstecken, so dass es jederzeit genutzt werden kann. Der zweite Grund ist der Tatsache geschuldet, dass man seine verwendeten Mischungen immer wieder mal wechseln sollte. Die meisten Empfehlungen schlagen hier vor nach spätestens 4 Wochen eine Mischung zu wechseln um keinen Gewöhnungseffekt zu kreiieren. In der Sensorik wird das Adaption genannt: “verminderte Sensibilität eines Sinnesorgans als Folge konstanter Stimulation.” Quelle Wikipedia. Und da wir hier immer nur einen einzigen Tropfen zur Prophylaxe verwenden sind größere Fläschchen nicht sehr sinnvoll. Es würde zu lange dauern, bis wir solch ein Fläschchen erneut befüllen könnten.
Und ein besonders schönes Set-Angebot gibt es von Vivere: Das Set Dufte Abwehr mit Wachswickel, einem Inhalierstift und den ätherischen Ölen aus Zitronenteebaum und Ravintsara.
Die Borreliose bleibt und ist eine Krankheit, die schulmedizinisch behandelt werden sollte. Es gibt aber durchaus Möglichkeiten bei dieser Erkrankung begleitend tätig zu werden. Lange hab ich überlegt, ob es sinnvoll ist darüber einen Artikel zu schreiben und diesen nun auch einer breiten Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Ich habe mich nun dazu entschlossen, weil: 1. ich den neuesten Stand der Wissenschaft verständlich aufbereitet anbieten möchte. 2. und weil mich die Hoffnung trägt, dass das Potential ätherischer Öle zu den Arzt- und Heilpraktikerpraxen durchdringt und in eventuelle Therapie-Strategien (begleitend zur schulmedizinischen Behandlung) mit einbezogen wird. 3. für mich die Zeit gekommen ist mich von diesem speziellen Thema, das mich nun fast zwei Jahrzehnte beschäftigt hat, zu verabschieden. Das ist mein Abschiedsgeschenk. 🙂 Und ja, sorry, auch keine Seminare mehr zu dem Thema.
1. Was ist Borreliose?
Lyme-Borreliose ist eine vor allem durch Zecken übertragene bakterielle Infektionskrankheit, die bei Nichtbehandlung oder Nichterkennung zu einer Multi-Organ (System)-Erkrankung führen kann. Der Erreger der Krankheit sind Borrelien, gramnegative spiralförmige Bakterien, die zur Familie der Spirochäten gehören. Bisher bekannte Arten, die zu einer Lyme-Borreliose führen können: Borrelia burgdorferi sensu stricto, Borrelia garinii, Borrelia afzelii, Borrelia spielmannii. Die Bezeichnung Lyme-Borreliose setzt sich zusammen aus dem US-Ort Lyme, in dem das Krankheitsbild 1975 das erste Mal beschrieben wurde (gehäuftes Auftreten juveniler Arthritis) und dem Entdecker der Borrelien, Amédée Borrel. 1981 gelang Willy Burgdorfer, Arzt und Bakteriologe, erstmals der Nachweis der neu entdeckten Borrelia-Art aus Zecken und 1982 deren Anzucht. Ihm zu Ehren wurde das Bakterium nach ihm benannt.
2. Entwicklungsstadien der Zecke
Der Lebenszyklus einer Zecke fängt bei der Eiablage an. Aus den Eiern entwickeln sich geschlechtslose Larven, die bereits Borrelien in sich tragen können. Larven haben noch keine acht Beine wie die späteren Stadien der Zecke, sondern erst sechs. Sobald sie ihre erste Blutmahlzeit zu sich genommen haben, gehen sie in ihr zweites Entwicklungsstadium über – die Nymphe. Das ist bereits ein voll entwickeltes Milbentier mit acht Beinchen, aber immer noch geschlechtslos. Nach der zweiten Blutmahlzeit setzt der letzte Entwicklungszyklus ein. Es entwickeln sich Männchen und Weibchen. Während der letzten Blutmahlzeit des Weibchens, sendet sie Duftstoffe ab, die das Männchen anlocken. Das Männchen darf dann noch sein Sperma abgeben, um danach zu sterben. Das Weibchen brütet noch alle Eier aus und stirbt dann ebenso.
3. Verteidigungsstrategien der Borrelien
Biofilmbildung: Biofilme bestehen aus einer Schleimschicht, in der sich die Mikroorganismen, in diesem Fall Borrelien, befinden. Sie schützen sich so vor dem Immunsystem. Biofilmkrankheiten neigen dazu chronisch zu werden.
Quorum Sensum: Das Quorum Sensum (internationaler Begriff: Quorum Sensing) ist die chemische Kommunikation zwischen Biofilmen, um die Zelldichte der Population messen zu können. Hier verabreden sich quasi die Borrelien untereinander, wann es an der Zeit ist sich wieder zu vermehren.
Rückzug in sauerstoffarme Gebiete: Da Borrelien zu den anaeroben Keimen gehören fühlen sie sich vor allem in sauerstoffarmen Gebieten des Körpers wohl. Gelenke, Knorpel, Hautoberfläche – überall dort, wo oral einzunehmende Medikamente nur ungenügend hingelangen.
Efflux-Pumpen: Zusätzlich können Borrelien bestimmte Moleküle, wie z.B. Antibiotika, aus ihrer Zelle wieder herauspumpen, um die Konzentration in der Zelle auf einem unschädlichen Niveau zu halten. Auch dieser Mechanismus kann für eine Resistenz gegenüber einem Antibiotikum sorgen.
Umwandeln in verschiedene Formen: Borrelien sind wahre Verwandlungskünstler. Wenn die Umgebung ihnen nicht zusagt, verwandeln sie sich in Formen, die ihnen ein Überleben garantiert. Bei der Gabe eines Antibiotikums, das gegen die Zellwandsynthese der Bakterien wirkt (z.B. Beta-Lactam-Antibiotika, wie Penicilline, Cephalosporine, etc), verwandeln sie sich einfach in eine zellwandlose Form und das Antibiotikum verpufft. Eine Ruheform, die Zyste, wurde ebenso bei Borrelien entdeckt, für Zeiten, in denen sie sich schlecht „ernähren“ können. Die Rückverwandlung in bewegungsfähige und vermehrungsfähige Formen findet dann wieder statt, wenn die Umgebung „komod“ ist, wie z.B. bei einer Gabe von Immunsuppressiva oder bei immunschwachen Zuständen eines Menschen.
Wie man sieht haben Borrelien verschiedene intellligente Taktiken entwickelt sich zu schützen und zu vermehren. Daher ist das Thema “Prophylaxe” so wichtig. Wie man sich am besten schützt mit den ätherischen Ölen und fetten Ölen, die uns zur Verfügung stehen habe ich bereits einmal in einem Artikel zusammengestellt: Zeckenstich-Prophylaxe – was bietet uns die Natur an?
4. Eine Zecke hat zugestochen. Was tun?
Ganz wichtig ist das rasche Entfernen. Und zwar so, dass die Zecke nicht gequetscht wird. Meiner Erfahrung nach geht das am besten mit einer vorne gebogenen Pinzette. Hier kann man ohne die Zecke zu quetschen unter dem “Blutsack” ansetzen, ganz nah an der Haut, und die Zecke nach oben rausheben.
Mein Dank geht an Reni Figl für dieses Foto während eines Seminares in Bozen.
Ist man ohne “Werkzeug” in der Natur unterwegs kann auch ein Haar gute Dienste leisten, indem man es nah an der Haut anlegt, eine Schlinge zieht und die Zecke “köpft”. Alle Viren oder Bakterien, die durch den Zeckenspeichel übertragen werden sind eh schon im Körper angelangt. Borrelien brauchen aber eine gewisse Zeit um sich von der Zecke in den nächsten Wirt zu bewegen. Daher ist hier rasches Handeln angesagt.
Falls man auf Nummer Sicher gehen möchte, kann man die Zecke aufheben und zur PCR-Untersuchung in ein Labor einschicken (Adresse siehe unten in den Links). Die Einstichstelle markieren, damit man eventuelle Veränderungen an der Haut besser dokumentieren kann. Sich selbst sollte man über mindestens einen Zeitraum von 4 Wochen beobachten. Kommt es während dieser Zeit zu einer Art grippaler Infekt, ohne die dazugehörigen Erscheinungen, wie Schnupfen und Husten, so liegt der Verdacht nahe, dass eine infizierte Zecke zugestochen hat. Bei einer beginnenden Wanderröte oder bei einem Krankheitsgefühl wie bei einem grippalen Infekt – sofort zum Arzt und behandeln lassen. Eine Blutuntersuchung ist da nicht mehr nötig. Eine Wanderröte ist beweisend für eine erfolgte Infektion. Hier sollte man nicht auf einen Bluttest warten, sondern sofort handeln. Bluttests sind erst sinnvoll sechs Wochen nach einem Stich, da sich während dieses Zeitraumes erst Antikörper bilden und die gängigen Bluttests nur nach Antikörpern suchen.
Prophylaktisch kann man nach einem erfolgten Zeckenstich eine ätherische Ölmischung verwenden, die ich die ersten drei Tage tatsächlich pur auftrage (tagsüber alle 2 Stunden, 1 Tropfen!) und nach drei Tagen dann verdünnt mit einem fetten Trägeröl (5%-ig bis runter auf 1%-ig) anwende, so lange, bis ein eventueller Bluttest nach 6 Wochen gemacht wurde. Verdünnung: 5%-ig: 10 Tropfen der u.g. Mischung auf 10 ml fettes Öl (z.B. Olivenöl) 4%-ig: 8 Tropfen der u.g. Mischung auf 10 ml fettes Öl 3%-ig: 6 Tropfen der u.g. Mischung auf 10 ml fettes Öl 2%-ig: 4 Tropfen der u.g. Mischung auf 10 ml fettes Öl 1%-ig: 2 Tropfen der u.g. Mischung auf 10 ml fettes Öl
Notfall-Rezept (ÄÖ-Grundmischung) nach einem erfolgten Zeckenstich: 1 ml Teebaum (Melaleuca alternifolia) 1 ml Manuka (Leptospermum scoparium) 1 ml Rosengeranie (Pelargonium graveolens) 2 ml Lavendel, fein (Lavandula angustifolia/officinalis/vera)
5. Auswahl an ätherischen Ölen bei Spät-Borreliose
Borrelien verfügen über eine Vielzahl an Verteidigungsmechanismen, wie bereits vorgestellt. Für einige dieser Abwehrmaßnahmen hat das Pflanzenreich uns ätherische Öle geschenkt, die auf diese Mechanismen wirken können.
ÄÖs Biofilm: Wirksame ätherische Öle, die helfen den Biofilm aufzulösen oder durchlässiger zu machen, sind u.a.: Teebaum (Melaleuca alternifolia) Basilikum (Ocimum basilicum ct. Linalool) Zimtrinde (Cinnamomum zeylanicum) Spearmint (Mentha spicata) Roter Eukalyptus (Eukalyptus camaldulensis) Oregano (Origanum vulgare) Bergbohnenkraut (Satureja montana) Lemongrass (Cymbopogon flexuosus) Weihrauch (Boswellia serrata).
Auf dem Aromatherapiekongress 2013 von Aroma-Forum International e.V. wurde diese Eigenschaft von einigen ätherischen Ölen explizit erwähnt. Es wurde dabei ebenso festgestellt, dass durch die gleichzeitige Gabe von ätherischen Ölen und Antibiotika vorher unwirksame Antibiotika wieder wirksam wurden – das Antibiotikum kommt wieder an den Platz des Geschehens ran und wird nicht durch einen Biofilm gehindert.
ÄÖs Quorum Sensum-Unterbinder: Eine Studie hat festgestellt, dass vor allem folgende ätherische Öle besonders wirksam waren bei der Unterbindung des Quorum Sensum: Rose (Rosa damaszena) Rosengeranie (Pelargonium graveolens) Lavendel (Lavandula angustifolia) Rosmarin (Rosmarinus officinalis ct. 1,8 Cineol)
Hier haben wir ein weiteres machtvolles Mittel an der Hand, indem wir quasi die Kommunikation der Biofilmkolonien untereinander durcheinander bringen und so ein gemeinsames Ausschwärmen zum Zwecke der Vermehrung ein wenig schwieriger machen.
ÄÖs Anti-Effluxpumpe: Auch hier gibt es ätherische Öle, die den Effluxpumpen-Effekt unterbinden/erschweren. Marco Valussi hat auf der Botanica 2014 davon berichtet. Vor allem ätherische Öle mit dem Inhaltsstoff Geraniol sollen diesen Effekt haben. Im privaten Schriftverkehr hat er mir geschrieben, dass viele ätherische Öle, die das Quorum Sensing unterbinden auch einen Effekt auf den Efflux-Pumpen-Mechanismus haben. Eine Auswahl: Rosengeranie (Pelargonium graveolens) Petitgrain (Citrus aurantium) Palmarosa (Cymbopogon martinii) Lavendel (Lavandula angustifolia) Melisse (Melissa officinalis) Majoran (Origanum majorana).
Spezifisch auf Borrelien wirksame ätherische Öle: Die bis 2017 einzige veröffentlichte in vitro-Studie, die sich mit der Wirkung auf Borrelien beschäftigt und bei der sich das ätherische Öle von Cistus incanus (NICHT ladanifer!) als potent wirksam erwiesen hat möchte ich gerne erwähnen. Leider ist dieses selten zu erhaltende ätherische Öl so gut wie nicht auf dem Markt zu finden.
Anmerkung: Man braucht das ätherische Öle von Cistus creticus/incanus definitiv NICHT um bei einer Therapie weiterzukommen. Bitte spart euch das Suchen nach diesem ätherischen Öl – ich habe nun mehrere Jahre bei meiner Quelle versucht dieses ÄÖ wieder zu erhalten – ergebnislos.
Aber es gibt Bewegung in der Sache. Yeah!
Eine neue Studie mit dem Team um Professor Zhang hat in 2017 eine in-vitro-Studie veröffentlicht, in der verschiedene ätherische Öle untersucht wurden. In dieser Studie der Zhang-Gruppe, in Zusammenarbeit mit Judith Miklossy, wurde die antibiotische Wirkung von ätherischen Ölen auf Borrelien-Persister der stationären Phase untersucht. Dazu wurden 34 verschiedene ätherische Öle in verschiedenen Konzentrationen (1 %, 0,5 %, 0,25 % und 0,125 %) getestet. Als Kontrolle wurde Daptomycin verwendet. 23 ätherische Öle waren wirksamer als 40 μM Daptomycin! Selbst bei der Konzentration von 0,25 % zeigten fünf ätherische Öle eine bessere Wirksamkeit auf die Borrelienkultur der stationären Phase als 40 μM Daptomycin: Oregano (Origanum vulgare) Zimtrinde (Cinnamomum zeylanicum) Gewürznelke (Syzygium aromaticum) Citronella (Cymbopogon nardus) Wintergrün (Gaultheria procumbens) Bei einer Konzentration von 0,125 % zeigten Oregano, Zimtrinde und Gewürznelke eine vergleichbare oder bessere Aktivität als 40 μM Daptomycin. (Selective Essential Oils from Spice or Culinary Herbs Have High Activity against Stationary Phase and Biofilm Borrelia burgdorferi https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5641543/ )
Mittlerweile hat die Gruppe um Prof. Zhang weitere ätherische Öle getestet, veröffentlicht im Februar 2018. Es wurden noch niedrigere Ätherisch-Öl-Konzentrationen getestet als in der Studie vom Vorjahr. Die Ergebnisse: Bei einer Einsatzkonzentration von 0,1% zeigten nachfolgende ätherische Öle die besten Ergebnisse: Knoblauch (Allium sativum) Piment (Pimenta dioica) Myrrhe (Commiphora Myrrha) Gingerlily, deutscher Name: Lilien-Ingwer (Hedychium spicatum) Litsea Cubeba (Litsea cubeba) Als besonders wirksam (bei einer nur 0,05%-igen Verdünnung!)hat sich das ätherische Öl des Knoblauch erwiesen. (Additional Essential Oils with High Activity against Stationary Phase Borrelia http://dx.doi.org/10.1101/260091 )
In 2019 wurde eine weitere in-vitro-Studie veröffentlicht, die die Wirkung von ätherischen Ölen auf Bartonellen (Co-Infektion bei Zeckenstichen) untersucht hat. Wer sich hierzu auch einlesen möchte, sei diese Studie ans Herz gelegt: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6963529/
6. Wie nun einsetzen?
Hier sind mehrere Varianten vorstellbar: kutan oder/und innerlich und wenn, dann begleitend zur schulmedizinischen Behandlung. Alle Varianten haben eines gemeinsam: Sie sind nicht wissenschaftlich untersucht. Alle Studien zu dem Komplex “Ätherische Öle bei Borreliose” sind in vitro-Studien und müssen erst durch in vivo-Studien gestützt werden. Alle therapeutischen Versuche sind also bisher nicht durch die Wissenschaft gedeckt und bleiben so in der gewissenhaften Verantwortung von ausgebildeten Therapeuten und Ärzten. Bitte auch bedenken, dass Borreliose in einigen Bundesländern Deutschlands meldepflichtig ist und ein Behandlungsverbot für Heilpraktiker bestehen kann.
Die Inhalte dieses Artikels geben den aktuellen, wissenschaftlichen Stand zum Zeitpunkt der Veröffentlichung wieder und wurden nach bestem Wissen und Gewissen verfasst. Dennoch kann dies niemals eine medizinische Beratung und Diagnose ersetzen. Bei Fragen wenden Sie sich an Ihren Allgemeinarzt.
8. Empfehlenswerte Bücher: – Dr. Hopf-Seidel: Krank nach Zeckenstich – Borreliose erkennen und wirksam behandeln ISBN 3426873923 – Birgit Jürschik-Busbach : Die verschwiegene Epidemie: Zeckenstich-Borreliose. Hilflose Patienten, ratlose Ärzte. ISBN 3981410501 – Dr. Bernd-Dieter Huismanns und Dr. Wolfgang Klemann: Langzeitbehandlung mit Antiinfektiva bei persistierender Borreliose mit Borrelien-DNA-Nachweis durch PCR ISBN 3640193849
Kennt ihr das auch? Ihr möchtet gerne ein Rezept für einen Erkältungsbalsam, googelt rum und findet dazu auch zig Rezepte, aber die Zutatenliste ist ellenlang. Ganz genauso kann es dir gehen, wenn du Tipps zur Raumbeduftung suchst oder Vorschläge zur Erkältungsprophylaxe.
Heute möchte ich dir zeigen, dass schon drei ätherische Öle reichen, um gut durch den Winter zu kommen. Die Rezepte sind bewusst einfach gehalten, damit sich niemand durch eine ellenlange Zutatenliste abschrecken lässt. 🙂 Ich habe mich für folgende drei ätherische Öle entschieden: Cajeput, Zitrone und Bergamotte. Alle drei ätherischen Öle sind Kopfnoten und gut für einen Diffusor oder die Duftlampe geeignet. Keiner dieser Düfte klebt den ganzen Tag an deinem Körper – du erhälst zarte Duftimpulse, die dich gut durch den Winter bringen können.
Cajeput (Melaleuca leucadendra oder Melaleuca cajeputi) Cajeput stammt aus der Familie der Myrtengewächse und sein Duftprofil ist frisch, klärend, hell und klar. Riecht man an einem Cajeputfläschchen kommen einem sofort Assoziationen, wie Erkältungsbalsam, Schnupfen, freies Atmen oder auch Hustenbonbon. Der Hauptinhaltsstoff, das 1,8 Cineol, ist ein Oxid. Es ist das ätherische Öl in Erkältungs- und Schnupfenzeiten, das auch schon bei Kindern eingesetzt werden kann (natürlich in sehr niedriger Dosierung). Cajeputöl ist durchblutungsfördernd, schmerzlindernd, in niedriger Dosierung schleimlösend und ist sehr hilfreich in der Prophylaxe von Erkältungskrankheiten. Es kann also recht breit eingesetzt werden und in entsprechender Dosierung auch von Kindern ab 1 Jahr bereits genutzt werden. Siehe dazu auch die Dosierungsempfehlungen auf der Seite von Aromamama, die von Sabrina Herber und Eliane Zimmermann gepflegt wird.
Zitrone (Citrus limonum) Die Zitrone gehört zu den Rautengewächsen und ihr Duftprofil ist zitronig, frisch, belebend und aufmunternd. Da das ätherische Zitronenöl (meist) kaltgepresst wird kennt eigentlich jeder diesen Duft. Rieche an einer Zitronenschale und du hast den Geruch des ätherischen Öles in der Nase (nur etwas dezenter). Das ätherische Öl enthält bis zu 95% Monoterpene. Das macht das Öl hautreizend. In entsprechender Verdünnung kannst du das natürlich umgehen. Aber meine bevorzugte Anwendung in der Winterzeit ist die Raumbeduftung mittels dieses ätherischen Öles. Zitronenöl kann die Keimlast in der Luft verringern und sorgt gleichzeitig durch seinen erfrischenden Duft für gute Laune. Das ist eine große Stärke dieses ätherischen Öles und macht es zu einem idealen Begleiter während der Winterzeit.
Bergamotte (Citrus aurantium sep. bergamia) Die Bergamotte stammt aus der Familie der Rautengewächse wie die Zitrone auch. Fast jeder kennt den Duft der Bergamotte. Im Kölnisch Wasser ist es enthalten und der Earl Grey Tee wird damit beduftet. Die Zitrusfrucht wird vor allem wegen ihres Duftes angebaut. Nur ein kleiner Landstrich in Kalabrien, Italien, ist das Hauptanbaugebiet. Es gibt noch ein paar andere Gegenden, in denen die Bergamotte angebaut wird – die Qualität aus Kalabrien gehört aber zu den besten. Das ätherische Öl der Bergamotte wird gerne als Lichtbringer bezeichnet. Das in Spuren enthaltene Methylanthranilat hat eine starke antidepressive Wirkung. Linalylacetat und Linalool machen dieses Öl zu einem hautfreundlichen Produkt. Doch Vorsicht bei Sonneneinstrahlung! Die enthaltenen Furocumarine wirken fotosensibilisierend. Ein Sonnenbad sollte also vermieden werden, wenn wir uns mit Bergamotte-Öl verwöhnen möchten. Zusätzlich zu diesen stimmungsaufhellenden Eigenschaften dieses ätherischen Öles wirkt die Bergamotte antibakteriell und antiviral und macht sie so zu einem Duft, der sowohl auf der körperlichen als auch auf der psychischen Ebene stark unterstützend sein kann.
Sowohl für das Zitronenöl als auch für das Bergamotteöl gilt: Diese ätherischen Öle werden durch Pressung gewonnen, nicht durch Wasserdampfdestillation wie die meisten ätherischen Öle. Daher sollte hier besonders auf kontrolliert biologische Ware geachtet werden. Insektizide und Pestizide gelangen bei diesem Verfahren sehr viel leichter in das Endprodukt.
Rezepte
Raumbeduftung Es gibt verschiedene Möglichkeiten einen Raum zu beduften. Ein Diffusor, Vernebler, ein Duftstein, eine Duftlampe, ein nasses Handtuch auf der Heizung – all dies sind Möglichkeiten einen Raum zu beduften. Es kommt auch auf die Größe des Raumes an für welche Möglichkeit man sich entscheidet. Je größer der Raum, desto eher sollte man zu einem Diffusor greifen. Je kleiner und intimer, desto eher eignen sich Duftsteine oder Duftlampen mit einer Kerze. Auch der Geräuschpegel spielt eine Rolle. Für mich muss z.B. im Schlafzimmer eine Beduftung vollkommen geräuschlos ablaufen. Da bieten sich dann eher Duftlampen mit einer Kerze, ein Duftstein auf dem Nachttischchen oder das Handtuch über der Heizung an. Je nach Raumgröße (und verwendetem ätherischen Öl) sollten drei bis sieben Tropfen für eine Beduftung ausreichend sein. Es empfiehlt sich grundsätzlich mit wenigen Tropfen anzufangen, den bedufteten Raum zu verlassen und nach kurzer Zeit wieder zu betreten. Ist dann der Duft ganz zart wahrnehmbar ist die Dosierung richtig. Bei der Raumbeduftung sollte niemals dauerbeduftet werden. Duftpausen also unbedingt einplanen. Hier würde ich sowohl Zitronen- als auch Bergamotteöl zur Beduftung empfehlen, weil beide Öle olfaktorisch punkten können. Beide ätherischen Öle können sowohl einzeln als auch in Kombination eingesetzt werden. Wer Cajeput zu seinen Lieblingsdüften zählt darf natürlich auch gerne dieses ätherische Öl zur Raumbeduftung einsetzen.
Man nehme ein 5 ml Braunglasfläschchen, träufle da hinein jeweils ein Tropfen Bergamotte und ein Tropfen Zitrone und schwenke das Glas ein wenig, so dass die Seitenwände mit den zwei Tröpfchen benetzt sind. Nun füllt man das Glas mit Xylit-(=Birkenzucker) Kügelchen auf, schüttelt es ordentlich durch und wartet so fünf bis zehn Minuten, bis die Kügelchen den Geschmack der ätherischen Öle aufgenommen haben. Bitte hier auf lebensmittelzertifizierte ätherische Öle zurückgreifen, wie z.B. von Vegaroma.
Zwei bis drei der Kügelchen kann man zur Prophylaxe während der S-Bahn-Fahrt dann im Mund zergehen lassen.
Beduftete Papiertaschentücher Du kannst auch deine Papiertaschentücher beduften. Einfach einen einzigen Tropfen ( Cajeput, Zitrone oder Bergamotte) in die Mitte der Packung auf die Tempos geben. Nach einer Minute schon duften deine Taschentücher danach. Du kannst nun solch ein Duft-Taschentuch entweder tatsächlich zum Nase putzen verwenden oder einfach als Riech-Tuch unter deine Nase halten.
Gurgelsalz Dazu wird auf einen halben Teelöffel naturbelassenes Salz 1 Tropfen von ätherischem Zitronenöl (oder Cajeput, Bergamotte) gegeben und diese Mischung dann in ein lauwarmes Glas Wasser gegeben und nach dem Auflösen des Salzes kann damit gegurgelt werden.
Brustbalsam oder -öl Einen schnellen Erkältungsbalsam kannst du mit Kokosfett herstellen. Das haben viele zuhause im Kühlschrank zum Braten. Für eine Einmalanwendung mischst du einen guten Teelöffel voll Kokosfett mit zwei Tropfen Cajeput, einem Tropfen Zitrone und einem Tropfen Bergamotte. Hast du kein Kokosfett zur Hand kannst du auch zum Olivenöl greifen, das zusätzlich noch einen wärmenden Effekt hat. Hier mischst du einen Teelöffel voll Olivenöl mit zwei Tropfen Cajeput und je einem Tropfen Zitrone und Bergamotte.
Nasenbalsam oder -öl Um Viren und Bakterien den Eintritt in den Körper zu erschweren kann ein Nasenbalsam sehr hilfreich sein. Hier würde ich nur zum ätherischen Cajeputöl greifen, weil sowohl Zitronen- als auch im besonderen Maße das Bergamotteöl an sonnenexponierten Stellen fotosensibilisierend wirken können. Hier kannst du ebenfalls entweder Kokosfett oder Olivenöl verwenden. 1 Teelöffel Kokosfett, 4 Tropfen ätherisches Cajeputöl ODER 1 Teelöffel Olivenöl, 4 Tropfen ätherisches Cajeputöl Von dieser Mischung braucht man nur ganz wenig auf dem Nasenrücken und den Nasenflügeln zu verteilen. Hier bräuchtest du also ein kleines Gefäß in dem du die Mischung aufbewahrst. Übrigens: die Mischung ist auch wunderbar als Prophylaxe geeignet, während man z.B. im öffentlichen Nahverkehr unterwegs ist. Auch das Atmen unter einem Mund-Nase-Schutz ist so deutlich angenehmer.
Riechsalz Riechsalz ist eine ganz einfache Methode um einen Duft für unterwegs immer in der Tasche dabei zu haben. Dazu füllst du eine 5 ml Braunglasflasche mit naturbelassenem Salz auf und gibst ca. 5 Tropfen ätherischen Öles dazu. Hier kannst du deiner (Duft-) Vorliebe freien Lauf lassen und sowohl alle drei ätherischen Öle einsetzen, als auch nur eines dieser Öle verwenden. Leere ätherisch-Öl-Flaschen enden bei mir übrigens meist als Riechsalz – so wird auch noch der letzte Tropfen dieser wertvollen Substanzen genutzt.
Kommt alle gut durch den Winter und bleibt gesund!