Kennt ihr das auch? Ihr möchtet gerne ein Rezept für einen Erkältungsbalsam, googelt rum und findet dazu auch zig Rezepte, aber die Zutatenliste ist ellenlang. Ganz genauso kann es dir gehen, wenn du Tipps zur Raumbeduftung suchst oder Vorschläge zur Erkältungsprophylaxe.
Heute möchte ich dir zeigen, dass schon drei ätherische Öle reichen, um gut durch den Winter zu kommen. Die Rezepte sind bewusst einfach gehalten, damit sich niemand durch eine ellenlange Zutatenliste abschrecken lässt. 🙂 Ich habe mich für folgende drei ätherische Öle entschieden: Cajeput, Zitrone und Bergamotte. Alle drei ätherischen Öle sind Kopfnoten und gut für einen Diffusor oder die Duftlampe geeignet. Keiner dieser Düfte klebt den ganzen Tag an deinem Körper – du erhälst zarte Duftimpulse, die dich gut durch den Winter bringen können.
Cajeput (Melaleuca leucadendra oder Melaleuca cajeputi)
Cajeput stammt aus der Familie der Myrtengewächse und sein Duftprofil ist frisch, klärend, hell und klar. Riecht man an einem Cajeputfläschchen kommen einem sofort Assoziationen, wie Erkältungsbalsam, Schnupfen, freies Atmen oder auch Hustenbonbon.
Der Hauptinhaltsstoff, das 1,8 Cineol, ist ein Oxid. Es ist das ätherische Öl in Erkältungs- und Schnupfenzeiten, das auch schon bei Kindern eingesetzt werden kann (natürlich in sehr niedriger Dosierung).
Cajeputöl ist durchblutungsfördernd, schmerzlindernd, in niedriger Dosierung schleimlösend und ist sehr hilfreich in der Prophylaxe von Erkältungskrankheiten. Es kann also recht breit eingesetzt werden und in entsprechender Dosierung auch von Kindern ab 1 Jahr bereits genutzt werden. Siehe dazu auch die Dosierungsempfehlungen auf der Seite von Aromamama, die von Sabrina Herber und Eliane Zimmermann gepflegt wird.
Zitrone (Citrus limonum)
Die Zitrone gehört zu den Rautengewächsen und ihr Duftprofil ist zitronig, frisch, belebend und aufmunternd. Da das ätherische Zitronenöl (meist) kaltgepresst wird kennt eigentlich jeder diesen Duft. Rieche an einer Zitronenschale und du hast den Geruch des ätherischen Öles in der Nase (nur etwas dezenter). Das ätherische Öl enthält bis zu 95% Monoterpene. Das macht das Öl hautreizend. In entsprechender Verdünnung kannst du das natürlich umgehen. Aber meine bevorzugte Anwendung in der Winterzeit ist die Raumbeduftung mittels dieses ätherischen Öles. Zitronenöl kann die Keimlast in der Luft verringern und sorgt gleichzeitig durch seinen erfrischenden Duft für gute Laune. Das ist eine große Stärke dieses ätherischen Öles und macht es zu einem idealen Begleiter während der Winterzeit.
Bergamotte (Citrus aurantium sep. bergamia)
Die Bergamotte stammt aus der Familie der Rautengewächse wie die Zitrone auch. Fast jeder kennt den Duft der Bergamotte. Im Kölnisch Wasser ist es enthalten und der Earl Grey Tee wird damit beduftet. Die Zitrusfrucht wird vor allem wegen ihres Duftes angebaut. Nur ein kleiner Landstrich in Kalabrien, Italien, ist das Hauptanbaugebiet. Es gibt noch ein paar andere Gegenden, in denen die Bergamotte angebaut wird – die Qualität aus Kalabrien gehört aber zu den besten. Das ätherische Öl der Bergamotte wird gerne als Lichtbringer bezeichnet. Das in Spuren enthaltene Methylanthranilat hat eine starke antidepressive Wirkung. Linalylacetat und Linalool machen dieses Öl zu einem hautfreundlichen Produkt. Doch Vorsicht bei Sonneneinstrahlung! Die enthaltenen Furocumarine wirken fotosensibilisierend. Ein Sonnenbad sollte also vermieden werden, wenn wir uns mit Bergamotte-Öl verwöhnen möchten. Zusätzlich zu diesen stimmungsaufhellenden Eigenschaften dieses ätherischen Öles wirkt die Bergamotte antibakteriell und antiviral und macht sie so zu einem Duft, der sowohl auf der körperlichen als auch auf der psychischen Ebene stark unterstützend sein kann.
Sowohl für das Zitronenöl als auch für das Bergamotteöl gilt:
Diese ätherischen Öle werden durch Pressung gewonnen, nicht durch Wasserdampfdestillation wie die meisten ätherischen Öle. Daher sollte hier besonders auf kontrolliert biologische Ware geachtet werden. Insektizide und Pestizide gelangen bei diesem Verfahren sehr viel leichter in das Endprodukt.
Rezepte
Raumbeduftung
Es gibt verschiedene Möglichkeiten einen Raum zu beduften. Ein Diffusor, Vernebler, ein Duftstein, eine Duftlampe, ein nasses Handtuch auf der Heizung – all dies sind Möglichkeiten einen Raum zu beduften. Es kommt auch auf die Größe des Raumes an für welche Möglichkeit man sich entscheidet. Je größer der Raum, desto eher sollte man zu einem Diffusor greifen. Je kleiner und intimer, desto eher eignen sich Duftsteine oder Duftlampen mit einer Kerze. Auch der Geräuschpegel spielt eine Rolle. Für mich muss z.B. im Schlafzimmer eine Beduftung vollkommen geräuschlos ablaufen. Da bieten sich dann eher Duftlampen mit einer Kerze, ein Duftstein auf dem Nachttischchen oder das Handtuch über der Heizung an. Je nach Raumgröße (und verwendetem ätherischen Öl) sollten drei bis sieben Tropfen für eine Beduftung ausreichend sein. Es empfiehlt sich grundsätzlich mit wenigen Tropfen anzufangen, den bedufteten Raum zu verlassen und nach kurzer Zeit wieder zu betreten. Ist dann der Duft ganz zart wahrnehmbar ist die Dosierung richtig. Bei der Raumbeduftung sollte niemals dauerbeduftet werden. Duftpausen also unbedingt einplanen.
Hier würde ich sowohl Zitronen- als auch Bergamotteöl zur Beduftung empfehlen, weil beide Öle olfaktorisch punkten können. Beide ätherischen Öle können sowohl einzeln als auch in Kombination eingesetzt werden. Wer Cajeput zu seinen Lieblingsdüften zählt darf natürlich auch gerne dieses ätherische Öl zur Raumbeduftung einsetzen.
Xylit- oder Zuckerkügelchen
Zutaten:
1 Braunglasfläschchen, 5 ml, mit Globuli-Verschluss
1 Tropfen ätherisches Bergamotteöl (lebensmittelzertifiziert)
1 Tropfen ätherisches Zitronenöl (lebensmittelzertifziert)
Birkenzuckerkügelchen, Größe 3
Man nehme ein 5 ml Braunglasfläschchen, träufle da hinein jeweils ein Tropfen Bergamotte und ein Tropfen Zitrone und schwenke das Glas ein wenig, so dass die Seitenwände mit den zwei Tröpfchen benetzt sind. Nun füllt man das Glas mit Xylit-(=Birkenzucker) Kügelchen auf, schüttelt es ordentlich durch und wartet so fünf bis zehn Minuten, bis die Kügelchen den Geschmack der ätherischen Öle aufgenommen haben. Bitte hier auf lebensmittelzertifizierte ätherische Öle zurückgreifen, wie z.B. von Vegaroma.
Zwei bis drei der Kügelchen kann man zur Prophylaxe während der S-Bahn-Fahrt dann im Mund zergehen lassen.

Beduftete Papiertaschentücher
Du kannst auch deine Papiertaschentücher beduften. Einfach einen einzigen Tropfen ( Cajeput, Zitrone oder Bergamotte) in die Mitte der Packung auf die Tempos geben. Nach einer Minute schon duften deine Taschentücher danach. Du kannst nun solch ein Duft-Taschentuch entweder tatsächlich zum Nase putzen verwenden oder einfach als Riech-Tuch unter deine Nase halten.
Gurgelsalz
Dazu wird auf einen halben Teelöffel naturbelassenes Salz 1 Tropfen von ätherischem Zitronenöl (oder Cajeput, Bergamotte) gegeben und diese Mischung dann in ein lauwarmes Glas Wasser gegeben und nach dem Auflösen des Salzes kann damit gegurgelt werden.

Brustbalsam oder -öl
Einen schnellen Erkältungsbalsam kannst du mit Kokosfett herstellen. Das haben viele zuhause im Kühlschrank zum Braten. Für eine Einmalanwendung mischst du einen guten Teelöffel voll Kokosfett mit zwei Tropfen Cajeput, einem Tropfen Zitrone und einem Tropfen Bergamotte.
Hast du kein Kokosfett zur Hand kannst du auch zum Olivenöl greifen, das zusätzlich noch einen wärmenden Effekt hat. Hier mischst du einen Teelöffel voll Olivenöl mit zwei Tropfen Cajeput und je einem Tropfen Zitrone und Bergamotte.
Nasenbalsam oder -öl
Um Viren und Bakterien den Eintritt in den Körper zu erschweren kann ein Nasenbalsam sehr hilfreich sein. Hier würde ich nur zum ätherischen Cajeputöl greifen, weil sowohl Zitronen- als auch im besonderen Maße das Bergamotteöl an sonnenexponierten Stellen fotosensibilisierend wirken können. Hier kannst du ebenfalls entweder Kokosfett oder Olivenöl verwenden.
1 Teelöffel Kokosfett, 4 Tropfen ätherisches Cajeputöl ODER
1 Teelöffel Olivenöl, 4 Tropfen ätherisches Cajeputöl
Von dieser Mischung braucht man nur ganz wenig auf dem Nasenrücken und den Nasenflügeln zu verteilen. Hier bräuchtest du also ein kleines Gefäß in dem du die Mischung aufbewahrst. Übrigens: die Mischung ist auch wunderbar als Prophylaxe geeignet, während man z.B. im öffentlichen Nahverkehr unterwegs ist. Auch das Atmen unter einem Mund-Nase-Schutz ist so deutlich angenehmer.
Riechsalz
Riechsalz ist eine ganz einfache Methode um einen Duft für unterwegs immer in der Tasche dabei zu haben. Dazu füllst du eine 5 ml Braunglasflasche mit naturbelassenem Salz auf und gibst ca. 5 Tropfen ätherischen Öles dazu. Hier kannst du deiner (Duft-) Vorliebe freien Lauf lassen und sowohl alle drei ätherischen Öle einsetzen, als auch nur eines dieser Öle verwenden. Leere ätherisch-Öl-Flaschen enden bei mir übrigens meist als Riechsalz – so wird auch noch der letzte Tropfen dieser wertvollen Substanzen genutzt.
Kommt alle gut durch den Winter und bleibt gesund!
Vielen Dank an: Bild “Geeister Ast” von Jorge Guillen auf Pixabay
Meine Mund-Nasenschutzmasken werde ich zukünftig auch beduften. Nachdem neulich eine zufällig neben einer Duftseife gelagert wurde, war das Tragen eine sehr viel erfreulichere und wohlriechendere Angelegenheit als sonst !
Schöne Duft-Tips hier, danke 🙂
Ja, das Beduften der Maske ist auch eine tolle Idee. So geht man auch gleich frohgestimmter unter die Leute.