Winterzeit – Erkältungszeit

Jetzt kommt die Zeit der Schnupfen-Nasen. Was bieten uns da die ätherischen Öle an? Ich meine, viel.

Morgens in der S-Bahn (im Bus, U-Bahn, Zug, Arbeit), dichtes Gedränge, hier ein Niesen, dort ein bellender Husten. Ich habe zu dieser Zeit meist Birkenzucker-Kügelchen dabei (der ein oder andere kennt sie auch als Globuli-Kügelchen), die ich mit ein bis zwei Tropfen ätherischen Öles versetze und so ganz entspannt der hustenden Mitwelt ein freundliches Lächeln schenken kann.

Gut schmeckende Prophylaxe – wie mach ich das?
Ganz einfach.

Zutaten:
1 Braunglasfläschchen, 5 ml, mit Globuli-Verschluss
1 Tropfen ätherisches Bergamotteöl (lebensmittelzertifiziert)
1 Tropfen ätherisches Zitronenöl (lebensmittelzertifziert)
Birkenzuckerkügelchen, Größe  3

Man nehme ein 5 ml Braunglasfläschchen, träufle da hinein jeweils ein Tropfen Bergamotte und ein Tropfen Zitrone und schwenke das Glas ein wenig, so dass die Seitenwände mit den zwei Tröpfchen benetzt sind. Nun füllt man das Glas mit Xylit-(=Birkenzucker) Kügelchen auf, schüttelt es ordentlich durch und wartet so fünf bis zehn Minuten, bis die Kügelchen den Geschmack der ätherischen Öle aufgenommen haben. Bitte hier auf lebensmittelzertifizierte ätherische Öle zurückgreifen, wie z.B. von Vegaroma.

Zwei bis drei der Kügelchen kann man zur Prophylaxe während der S-Bahn-Fahrt dann im Mund zergehen lassen.

Was kann ich mit Raumbeduftung machen?

Je nach Größe des zu beduftenden Raumes kann z.B. ätherisches Zitronenöl dafür sorgen, dass die Keimbelastung niedriger bleibt. Thymian ct. Linalool, Cajeput, Bergamotte sind weitere Kandidaten, die uns während der Schnupfen- und Hustenzeit begleiten können. Einen schönen (fast) weihnachtlichen Duft kann man z.B. aus folgenden ätherischen Ölen herstellen:

20 Tropfen Zitrone
12 Tropfen Mandarine, rot
14 Tropfen Bergamotte
12 Tropfen Cajeput
8 Tropfen Thymian ct. Linalool
6 Tropfen Kardamom
8 Tropfen Zimtrinde
10 Tropfen Tonka-Extrakt

In ein 5 ml Braunglas-Fläschchen abfüllen und je nach Raumgröße 5-8 Tropfen dieser Mischung in die Duftlampe geben oder 2-3 Tropfen auf ein nasses Gästehandtuch träufeln und über die Heizung legen.

Du kannst auch deine Papiertaschentücher mit dieser Mischung beduften. Einfach einen einzigen Tropfen in die Mitte der Packung auf die Tempos geben. Nach einer Minute schon duften deine Taschentücher nach dieser wohltuenden Mischung.

Für Kleinkinder ist diese Mischung NICHT geeignet. Nachfolgend Raumbeduftungsmischungen für Kinder:

Ab 0 Jahre:
Rosenhydrolat und Lavendelhydrolat zu gleichen Teilen mischen
1 Tropfen ätherisches Ho-Blätter-Öl
In die Duftlampe geben oder ein Gästehandtuch damit befeuchten und auf die Heizung legen.

Ab 1 Jahr:
1 Tropfen Cajeput
1 Tropfen Mandarine, rot
In die Duftlampe geben oder auf ein angefeuchtetes Gästehandtuch träufeln und auf die Heizung legen.

Ab 3 Jahren:
1 Tropfen Ravintsara
1 Tropfen Lavendel
1 Tropfen Benzoe-Extrakt
In die Duftlampe geben oder auf ein angefeuchtetes Gästehandtuch träufeln und auf die Heizung legen.

Ab 6 Jahren:
1 Tropfen Weihrauch
1 Tropfen Fichtennadel
2 Tropfen Tonka-Extrakt
In die Duftlampe geben oder auf ein angefeuchtetes Gästehandtuch träufeln und auf die Heizung legen.

Was, wenn’s schon kratzt im Hals?

Eines der ätherischen Öle, die ich da sehr gerne als Erste Hilfe nutze, ist das ätherische Ravintsara-Öl. Ein Tropfen auf ein Taschentuch geben und inhalieren. Das ist eine schnelle Möglichkeit, um hier eventuell schon so vorzubeugen, dass man tatsächlich verschont bleibt.

Eine weitere Möglichkeit ist z.B. ein Gurgelsalz.
Dazu wird auf einen halben Teelöffel naturbelassenes Salz 1 Tropfen von ätherischem Zitronenöl (oder Teebaum, Manuka, Bergamotte) gegeben und diese Mischung dann in ein lauwarmes Glas Wasser gegeben und nach dem Auflösen des Salzes kann damit gegurgelt werden.

Das ätherische Angelikawurzelöl ist für mich ebenso ein Erste Hilfe Mittel, das ich immer wieder gerne nutze. Zum Beispiel als Nackeneinreibung, ein Tropfen davon vermischt mit einem halben Teelöffel fettem Öl (Mandel, Olivenöl z.B.) in der Nackengegend verreiben.

Eine sehr schöne Aufstellung, was vor allem Kindern gut tut in der Erkältungszeit findet man auf der Seite von Aroma-Mama von Sabrina Herber und Eliane Zimmermann. *Klick*

Scrubs, Peelings und Co

Wenn man auf die Schnelle frisch aussehen möchte ist ein sanftes Peeling eine wunderbare Möglichkeit dazu.

Warum das?
Unsere Haut erneuert sich in der Regel ca. alle 28-30 Tage. Die Hautzellen wandern dabei von “unten” nach “oben”. Auf ihrem Weg durch die Hautschichten verlieren sie ihren Zellkern und füllen diese Lücke mit Hornsubstanz. Sie werden dabei platter und härter und  werden schließlich als Hautschüppchen abgestoßen. Je älter man wird desto mehr gerät dieser Rhythmus ins Stocken – die abgestorbenen Hautschüppchen bleiben länger liegen. Der Effekt: die Haut wirkt stumpf und grau. Mit einem sanften Peeling entfernt man die oberste Hautschicht, kurbelt die Durchblutung der Haut an und regt zur Hautzellneubildung an.

Peeling – mit was?
Im Handel gibt es diverse fertige Peelings, die mit Mikroplastik arbeiten oder andere merkwürdige Peelingsubstanzen einsetzen. Das brauchen wir natürlich nicht. Wir können auch anders und viel besser. Geeignete Peelingsubstanzen, mit denen wir uns unser Scrub selber herstellen können sind z.B. Zucker, Puderzucker, feines Salz, Tonerden, Rosenpulver. Wichtig ist, dass die Peeling-Substanz nicht zu grob ausfällt, weil wir sonst unsere Haut verletzen könnten.

Peeling – wie oft?
Höchstens einmal wöchentlich. Häufigeres Peelen kann den gegenteiligen Effekt bewirken. Die Haut wird gestresst, weil sie ständig dazu gezwungen wird immer wieder neue Hautzellen zu produzieren. Trockene und sensible Haut sollte sogar einen noch größeren Abstand zwischen zwei Peelings lassen. Solang wir aber verantwortungsvoll und mit Maßen unsere Haut mit einem sanften Peeling verwöhnen, können wir nur davon profitieren.

Wie machen?
Damit unser Peeling nicht nur peelt, sondern auch pflegt, betten wir das in eine pflegende Fett-Basis ein.

Grundrezept:
50 g Kokosöl
50 g Aprikosenkernöl (oder jedes andere flüssige Pflanzenöl)
10-20 Tropfen ätherische Öle

Kokosöl und das flüssige Pflanzenöl geben wir in ein Becherglas und erwärmen diese zusammen vorsichtig im Wasserbad bis alles klar aufgeschmolzen ist. Vom Herd nehmen und dann so viel der Peelingsubstanzen dazugeben, dass eine angenehme Konsistenz erreicht wird. Bei Puderzucker wäre das bei ca. 200 g erreicht. Beim normalen feinen Zucker können schon 100-150 g ausreichen. Einfach ausprobieren – je nach Konsistenz-Vorlieben nimmt man mehr oder weniger der gewählten Ingredienzen. Am Schluss gibt man die ätherischen Öle dazu und vermengt diese ordentlich mit der Peelingmasse.

So kann das aussehen, wenn wir z.B. mit Tonerden , Rosenpulver oder Puderzucker arbeiten:

In der Mitte sieht man ein Sugar-Scrub mit Puderzucker. Im Uhrzeigersinn sieht man dann folgende Peeling-Substanzen. Wir beginnen bei 12:00 Uhr.

  • Rote Tonerde
  • Rosenpulver
  • Gelbe Tonerde
  • Rosa Tonerde
  • Grüne Tonerde


Vorschlag Ätherisch-Ölmischung, durchblutungsfördernd:

9 Tropfen Grapefruit (Citrus paradisii)
4 Tropfen Wacholderbeere (Juniperus communis L.)
3 Tropfen Weißtanne (Abies alba)
Besonders geeignet für Oberschenkel und Füße.

Vorschlag Ätherisch-Ölmischung, sanft:
4 Tropfen Mandarine, rot (Citrus reticulata)
5 Tropfen Lavendel, fein (Lavandula angustifolia)
3 Tropfen Neroli (Citrus x aurantium L.)
2 Tropfen Tonka-Extrakt (Dipterix odorata)
3 Tropfen Vanille-Extrakt (Vanilla planifolia)
Besonders geeignet für Hände und Gesicht.

Achtet bitte darauf, dass ihr euch sanft peelt und nicht auf der Haut rumschrubbt wie ein Berserker. Es wird euch mit einer streichelzarten, gut durchbluteten Haut belohnt.

Viel Spaß beim Nachmischen und Ausprobieren.

Gelungene Duftmischungen herstellen

Normalerweise wird ein runder, gelungener Duft gelingen, wenn man Kopf-, Herz- und Basisnoten gekonnt miteinander kombiniert. Nur – wie geht das? Welches Vorgehen ist sinnvoll? Und was sind eigentlich Kopf-, Herz- und Basisnoten?

Die Kopfnote
Sie bestimmt den ersten Eindruck beim Riechen – das ist das, was einem entgegenduftet, sobald man ein Fläschchen öffnet. Sie sind die Eröffner des Duftreigens und verfliegen relativ schnell, bestimmen aber auch ob man eine Duftkomposition sofort ablehnt oder gut findet.

Die Herznote
Sie ist das Mittelstück einer Komposition – sie kommt einem langsam entgegengeflogen, sobald sich der erste “Kopfeindruck” verflüchtigt hat und das Herz aus dem Duft hervorschimmert. Jene Note hält schon länger als eine Kopfnote. Für Parfümeure ist sie das wichtigste Element – sie kreiieren einen Duft rund um die Herznote (meistens).

Die Basisnote
Sie ist das Fundament, auf dem ein Duft steht. Sie bleibt uns am längsten erhalten und sie begleitet uns den gesamten Duftverlauf hinweg, bis nur noch sie am Schluss übrig bleibt.

Erste Annäherungen an “deinen” Duft
Ein gelungener Duftverlauf entsteht, wenn man ätherische Öle so miteinander kombiniert, dass es keine großen Brüche zwischen den einzelnen Noten gibt. In der Parfümerie geht man davon aus, dass der Großteil eines Parfums die Kopfnote sein sollte, das Herzstück mittel dosiert und die Basisnote dezent dosiert sein sollte. Ich verzichte ganz bewusst auf Verhältnisangaben, weil jene für die eigene Nase völlig unerheblich sind. Wenn du dich entscheidest einen Lieblingsduft für dich selbst zu mischen befindest du dich in der komfortablen Situation, dass du nichts kreiieren musst, was massentauglich ist und einem breiten Publikum gefallen muss – du musst keine Absatzmärkte bedienen, keine Zielgruppe, sondern einzig und allein dich selbst.

Wenn wir uns unser eigenes Parfum, unseren eigenen Wohlfühlduft mischen, dann können wir uns ganz unserer Nase anvertrauen – sie alleine bestimmt, ob wir nur ein einziges ätherisches Öl oder mehrere benötigen, ob wir mehr Basis- oder mehr Kopfnoten möchten.

Die größte Hilfe beim Erriechen sind Duftstreifen. Ein Tropfen ätherischen Öles auf einem Duftstreifen kann einem ganze Duftwelten eröffnen. Man kann dem Verlauf eines Duftes nachspüren – wo geht der Duft hin, was fühle ich beim Riechen, wie entwickelt sich der Duft? Versenk dich in ein einziges ätherisches Öl, spüre ihm nach, lass dich von den Düften selbst leiten. Rieche nochmals nach 5 Minuten, nach einer Stunde, nach 3 Stunden, am nächsten Tag. Spüre, wie sich der Duft verändert, wohin er in deinem Körper geht, was er bei dir auslöst. Mach das mit vielleicht drei ätherischen Ölen pro Tag – da bist du schon eine Zeit lang beschäftigt. Sehr hilfreich ist dazu das Führen eines Dufttagebuches.

Hat man so nun  einzelne ätherische Öle gefunden, die einem gefallen kann man anfangen zu experimentieren – auch dazu sind Duftstreifen die besten Begleiter.

Kombiniere die Riechstreifen miteinander. Halte mal zwei Riechstreifen unter deine Nase? Riecht das für dich gut? Riecht es vielleicht besser, wenn ich einen Riechstreifen etwas näher zur Nase bringe und den anderen weiter weg? Riecht es besser, wenn ich noch einen anderen Duftstreifen dazunehme, wenn ich einen davon austausche? Bei dieser Vorgehensweise kannst du dich deiner Nase anvertrauen. Was ihr gefällt, ist richtig für dich.

Falls du zwischendurch nichts mehr riechst, dann schnuppere an frisch vermahlenen Kaffeebohnen – das macht die Nase wieder aufnahmefähiger.

Auf diese Art und Weise kannst du, ohne die Substanzen zu vermischen, nachspüren welche Duftkombinationen dir gefallen.

Notiere dir welche Riechstreifen zusammen für dich einen harmonischen Duft ergeben. Hast du dir aufgeschrieben, ob ein Riechstreifen näher an der Nase war als der andere? Das gibt dir  Aufschluss darüber, in welcher Dosierung du die einzelnen ätherischen Öle miteinander vermischen kannst.

Die Herstellung der Pur-Mischung
Hast du nun eine Duftkombination gefunden, die dir gefällt, kannst du dich ans Mischen machen.

Dazu brauchst du eine kleine Braunglasflasche, deine Lieblingsöle, unbedingt dein Dufttagebuch und Durchhaltevermögen.

Von dem Duftstreifen, der deiner Nase am weitesten entfernt war gibst du einen Tropfen in das Fläschchen, von dem nächsten zwei, dem dritten drei, usw. Schau dir das Foto an – hier würde ich 1 Tropfen Sandelholz, zwei Tropfen Tonka absolue (das in Weingeist vorverdünnt ist), 3 Tropfen Orange, süß und zwei Tropfen Ylang-Ylang in das Fläschchen träufeln.

Wenn du deine ätherischen Öle zusammengemischt hast, kannst du deine Duftmischung erstmal beiseitestellen und reifen lassen. Nach einer Woche kannst du vielleicht mal einen Duftstreifen damit beträufeln und dem Duft genauso nachspüren, wie du das bereits mit den Einzelölen gemacht hast. Gefällt es dir noch? Hat sich was verändert? In der Woche, in der du das Fläschchen vorreifen lässt kannst du dich weiteren Einzelölen widmen und Dufterfahrungen sammeln. Vielleicht ist eines dabei, das dir in dieser Komposition noch gefallen könnte? Probier es aus, indem du wieder die Duftstreifen zu Hilfe nimmst. Vielleicht ändert sich der Duft deiner Komposition so, dass eines deiner Lieblingsöle so gar nicht mehr wahrnehmbar ist. Wenn dir das missfällt, so versuche wieder anhand eines Duftstreifens herauszufinden, ob du mit der Dosierung eventuell höher gehen möchtest. Nach zwei Wochen Reifezeit kannst du dich an ein vorläufiges Resümee wagen. Jetzt entscheidest du, ob deine Mischung für dich stimmig ist oder nicht.

Nehmen wir mal an, dass sie es nicht ist – wie weitermachen? Wenn sie dir so überhaupt gar nicht mehr gefällt, dann hast du nicht viele Tropfen ätherischer Öle verschwendet. Verbuche es unter “Erfahrung sammeln”. Wenn sie dir aber schon gefällt, dir aber noch etwas Pepp fehlt, dann teste dich mit deiner Mischung und anderen (oder auch den alten) Einzelölen wieder an eine eventuelle Dosierung heran, indem du die Duftstreifen in verschiedenen Entfernungen zu deiner Nase gemeinsam ausprobierst. Träufel danach wieder das oder die ausgewählten ätherischen Öle dazu und geb dieser Mischung wiederum zwei Wochen Zeit um zu reifen und zusammen zu wachsen. Ich vertreibe mir diese Wartezeit immer damit weitere Einzelöle auszutesten, Dufttagebuch zu führen – im Laufe der Zeit entwickelst du ganz alleine ein Gespür für gelungene Kreationen.

Hast du aber tatsächlich eine Mischung gefunden, die dir gefällt, die du gerne an dir tragen möchtest, mit der du dich wohlfühlst, dann geht es weiter.

Die Herstellung deines eigenen Parfums

Du hast mehrere Möglichkeiten dein persönliches Parfum herzustellen. Vorausgesetzt, du hast eine geliebte Ätherisch-Ölmischung, dann kannst du nun entscheiden, in welches Medium du diese geben möchtest. Zur Info für dich – ich bevorzuge dezente Parfums, weiche also mit Sicherheit von den Dosierungsempfehlungen anderer Seiten ab.

Das Duftgeistwasser
Hierzu nehme ich reinen Bio-Weingeist – nicht vergällt und ohne Zusätze (das kosmetische Basiswasser, das es zu kaufen gibt ist zwar günstig, aber ich persönlich mag den Geruch nicht). 9 ml reiner Weingeist mit 10 Tropfen der Mischung vermischen, gut durchschütteln, bis sich alle Ingredienzen gelöst haben. Spätestens jetzt sollte man das Duft-Weingeist-Gemisch in ein klares Becherglas füllen, weil man nun gute Sicht braucht und ein Braunglasfläschchen das nicht bietet. Nun gebe ich tropfenweise (!) entweder ein Hydrolat (z.B. Rosenhydrolat) dazu oder reinstes Wasser. Das Wasser oder Hydrolat dient dazu dem Weingeist die Spitze zu nehmen und dein Parfum verdunstet nicht so schnell wie mit purem Weingeist. Sobald sich die Mischung leicht eintrübt (und das geht schnell! Daher bitte wirklich nur tropfenweise Wasser dazugeben!) ist der Zeitpunkt erreicht, wo du aufhören musst. Das Ziel ist: so wenig Weingeist wie nötig und so viel Wasser wie möglich unterzubringen. Ist zu viel Weingeist in der Mischung, dann kann es sehr die Haut reizen und das Ethanol wird immer etwas hervorstechen. Ist jedoch zu viel Wasser (oder Hydrolat) in der Mischung, dann lösen sich die ätherischen Öle nicht mehr so gut in dem Medium und du wirst Ausfällungen in deinem Parfum haben. Als Anhaltspunkt kann ich dir mitgeben, dass ich höchstens bis zu 20% Wasser unterbringen konnte. Es kommt immer darauf, welche ätherischen Öle eingesetzt wurden. Je dickflüssiger ein ätherisches Öl ist oder je mehr Basisnote, desto weniger Wasser kann gelöst werden. Das Weingeistparfum braucht vier Wochen Reife- und Ruhezeit, bis sich alle Ingredienzen zu einem runden Ganzen verbunden haben. Danach kannst du es in eine kleine Sprayflasche oder in ein Pipettenfläschchen abfüllen und benutzen.

Das Duftöl
Das perfekte Öl für deine persönliche Mischung ist das Jojobaöl. Es ist erstens (fast) geruchlos und zweitens oxidativ stabil. Nichts ist ärgerlicher, wenn dein Duftöl anfängt ranzig zu riechen, weil dein verwendetes fettes Öl das Ablaufdatum überschritten hat. Auf 10 ml Jojobaöl gibst du 10 Tropfen deiner Mischung und lässt das Ganze nochmals zwei Wochen reifen. Der Reifeprozess in einer fettigen Grundlage ist ungefähr halb so lang wie bei einem Weingeist-Gemisch. Perfekt für den täglichen Gebrauch eignen sich kleine Roll-Ons, die du dann an den Pulsstellen auftragen kannst. Mischungen mit Jojobaöl halten etwas länger auf der Haut als Weingeist-Mischungen.

Die Duftpomade
Du stellst aus Bienenwachs und Jojobaöl eine Pomade her. 2 g Bienenwachs (oder Beerenwachs, falls der Duft des Bienenwachses nicht zu deiner Mischung passen würde) und 8 gr. Jojobaöl miteinander im Wasserbad aufschmelzen, bis alles klar aufgeschmolzen ist. Gut miteinander verrühren und in ein kleines Döschen abfüllen. Auf diese Menge gebe ich 10 Tropfen der Duftmischung dazu. In dieser Form der Zubereitung hält sich der Duft länger als bei den vorherigen Variationen – er wird aber auch etwas weniger spritzig als die Weingeist-Variante.

Wenn du tiefer in die Materie der Parfumherstellung einsteigen möchtest, dann empfehle ich dir das Aromatische Blog. Hier werden zwar keine reinen Naturparfums besprochen, aber es schreibt jemand mit viel Sachverstand und auch Herz. Wer sich also nicht daran stört, dass hier auch viel Synthetisches besprochen wird, kann für sich selbst viel mitnehmen. Den Blick über den Tellerrand finde ich immer ausgesprochen spannend.

Ich wünsche viel Freude beim Mischen!

 

 

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