Seit ein paar Tagen ist es deutlich zu spüren – der Herbst naht mit großen Schritten. Meteorologisch hat er bereits angefangen, kalendarisch steht er uns noch bevor.
Die Bäume fangen an ihre Blätter zu entfärben, die Tage werden kürzer, Nebel wabert des Morgens auf den Wiesen und Feldern – es ist die Jahreszeit der Melancholie, des langsamen Abschied-Nehmens und die Vorbereitung auf die kalte Zeit (der Winter naht – ich bin Game of Thrones-Fan, merkt man’s?).
In der Duftwelt der ätherischen Öle gibt es ein paar Lichtbringer, Herzerwärmer und Tröster. Von einem ganz besonderen möchte ich hier erzählen.
Das Bergamotte-Öl (Citrus aurantium var. bergamia)
Fast jeder kennt den Duft der Bergamotte. Im Kölnisch Wasser ist es enthalten und der Earl Grey Tee wird damit beduftet. Die Zitrusfrucht wird vor allem wegen ihres Duftes angebaut. Nur ein kleiner Landstrich in Kalabrien, Italien, ist das Hauptanbaugebiet. Es gibt noch ein paar andere Gegenden, in denen die Bergamotte angebaut wird – die Qualität aus Kalabrien gehört aber zu den besten. Die Ernte findet in den Wintermonaten statt, von November bis März. Das ätherische Öl wird durch Pressung gewonnen, nicht durch Wasserdampfdestillation wie die meisten ätherischen Öle. Daher sollte hier besonders auf kontrolliert biologische Ware geachtet werden. Insektizide und Pestizide gelangen bei diesem Verfahren sehr viel leichter in das Endprodukt.
Das ätherische Öl der Bergamotte wird gerne als Lichtbringer bezeichnet. Das in Spuren enthaltene Methylanthranilat hat eine starke antidepressive Wirkung. Linalylaceat und Linalool machen dieses Öl zu einem hautfreundlichen Produkt. Doch Vorsicht bei Sonneneinstrahlung! Die enthaltenen Furocumarine wirken fotosensibilisierend. Ein Sonnenbad sollte also vermieden werden, wenn wir uns mit Bergamotte-Öl verwöhnen möchten.
Wenn der Herbst-Blues zuschlägt kann uns das Bergamotte-Öl wieder ein wenig Sonne ins Gemüt zaubern. Mein Lieblings-Rezept für diese Zeit des Überganges ist ein “Balsam für die Seele”, den ich mir auf die Handgelenke, hinter die Ohren und in der Herzgegend auftrage – ganz zart, ganz wenig nur, wie ein kostbares Parfum.
Zutaten:
5 ml Jojoba-Vanille-Mazerat (wie stelle ich ein Ölmazerat her, siehe bei Heike Käser auf olionatura.de => klick)
5 ml Pflaumenkernöl
1 gr duftendes Bienenwachs
7 gtt. Bergamotte (Citrus aurantium var. bergamia)
2 gtt. Petitgrain Mandarine (Citrus reticulata Blanco)
3 gtt. Myrte, Anden (Myrtus communis ct. α-Pinen)
3 gtt. Pappel (Populus balsamifera ssp. trichocarpa)
3 gtt. Tonka in Weingeist (Dipteryx odorata)
Jojoba, Pflaumenkernöl und Bienenwachs zusammen im Wasserbad klar aufschmelzen. Vom Herd nehmen und etwas abkühlen lassen. Die ätherischen Öle unterrühren und in ein passendes Behältnis abfüllen.
Von diesem wunderbar duftenden Balsam je nach Bedarf immer wieder mal was auftragen und sich von dem Duft verführen und in den Arm nehmen lassen. Viel Freude!
Shop-Empfehlungen:
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Lizenzhinweis zu dem verwendeten Foto:
K reger at the German language Wikipedia, Bergamottepflanze, Größe und Ausschnitt, geändert von Anja Maurer, CC BY-SA 3.0